gestaltet von: Hülya Pfisterer und Susanne Ring
Abstract
Hasel zeigt in diesem Kapitel an diversen Beispielen auf, wie durch eine positive Handlungsweise der Lehrkräfte wiederum positive Impulse bei den Schülern und Schülerinnern gesetzt werden können. Kein direktes Tadeln, keine Demütigungen oder Abwertungen, indirekt statt direkt - Lernen am Modell scheint an Neuseeländischen Schulen ein Schlüssel für „Eigenverantwortung für das eigene Lernen übernehmen” zu sein. Die Klasse als Gemeinschaft erleben, sich aufeinander einstellen müssen und die Entwicklung von Empathie gehören ebenso in den Lehrplan der Lehrkräfte wie die Grundrechenarten.
Zitate
- „Wie immer dürfen sich die Kinder selbst ihre Plätze suchen, eine feste Sitzordnung gibt es nicht.“ (S. 98)
- „... aus einer potentiellen Selbstdarstellungsrunde, in der Kinder versuchen, sich gegenseitig mit besonders tollen Wochenenderlebnissen zu übertrumpfen, wird eine Übung in Empathie.“ (S. 99).
- „In Neuseelands Klassenzimmern erlebe ich immer wieder, dass Schüler Texte zusammen vortragen. Weil man jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um Gemeinschaftserlebnisse zu erzeugen.“ (S. 99)
- „Es gibt auch keine Grundsatzdiskussionen und Abwertung seiner Person. Stattdessen wird er von der Lehrerin an das übergeordnete Ziel erinnert, nämlich Eigenverantwortung, […].“ (S. 100)
- „Die absolute Hinwendung zum Moment, die Lehrer in Neuseeland von ihren Schülern erwarten, erinnert mich an meditative Praktiken.” (S. 100)
- „Und lernen Kinder nicht sowieso am besten am Modell? Also nicht indem man ihnen sagt, was sie unterlassen sollen, sondern indem sie sehen, wie man es besser macht? ” (S. 102)
- „Die Lehrer tadeln hier ausgesprochen wenig. Aber sie loben auch nicht übermäßig viel. Neuseeländische Lehrer bemerken und beobachten, sie stellen fest und kommentieren, und zwar immer lieber das positive als das negative Geschehen." (S. 102)
- "Dass Kinder immer eine Wahl haben und lernen, gute Entscheidungen zu treffen, das ist in Neuseelands Pädagogik von zentraler Bedeutung.” (S. 103)
- „Freiheit bedeutet Verantwortung, und das müssen sie früh lernen.” (S. 104)
- „Es ist die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, die darüber entscheidet, wie ein Schüler zurechtkommt.” (S. 104)
- „In Neuseeland geht es nicht darum, andere zu übertreffen, sondern sich selbst.” (S. 105)
- „Ich will den Kindern beibringen, dass sie die Dinge für sich selbst tun.” (S. 106)
Pädagogische Reflexion
Kapitel 9 greift einige pädagogische Inhalte auf, auf die im Folgenden eingegangen werden soll.
Zum einen beschäftigt es sich mit der pädagogischen Verhaltensmodifikation, die Lenkung mit Wärme verbindet. Hasel beschreibt in einigen Beispielen, wie dieLehrkraft die Dynamik der Klasse steuern kann. Dazu gehört das Prinzip „Lob ist wirksamer als Strafe“ in Verbindung mit dem Aufzeigen des erwünschten, alternativen Verhaltens. So tadelt die Lehrkraft das Mädchen nicht, das während dem Beitrag eines Jungen redet, sondern sie schreibt den Namen, des Jungen an die Tafel in einen Stern, der aufmerksam zuhört und lobt währenddessen sein Verhalten. Das Mädchen, das sich fehlverhalten hat, wird erstens nicht beschämt und zweitens lernen alle anderen Mitschüler/innen, wie das richtige Verhalten auszusehen hat. Zusätzlich erfährt der Junge mit dem vorbildlichen Verhalten Stolz dafür, dass er autonom die richtige Entscheidung getroffen hat. Zudem wird auch seine Selbstkompetenz gestärkt. Eine aktuelle Studie von Caldarella und Kollegen der Birmingham Young University von 2020 zeigt, dass sich Kinder aus Klassen, in denen der Lehrer oder die Lehrerin öfter lobte, länger auf eine Aufgabe konzentrieren konnten (Röcker, 2020).
Ein wichtiges Thema, das in diesem Kapitel das Herzstück darstellt, ist das selbstgesteuerte bzw. das selbstregulierte Lernen. Der Lernende wird als „Manager des eigenen Lernprozesses“ gesehen. Hasel spricht in ihrem Buch von „LearnerAgency“. Sie beschreibt dies als den „Idealzustand, in dem ein Schüler sein Lernen selbst in die Hand nimmt“. Friedrich & Mandl (2006, nach Knowles, 1975) bezeichnen selbstreguliertes Lernen als ein „Prozess, in dem Individuen die Initiative ergreifen, um mit oder ohne Hilfe anderer ihren Lernbedarf festzustellen, ihre Lernziele zu formulieren, personale und materielle Lernressourcen zu ermitteln, angemessene Lernstrategien auszuwählen und umzusetzen sowie ihre Lernergebnisse zu beurteilen.“ Dabei handelt es sich um einen Kreislauf aus selbstreguliertem Lernen und Motivation (als Voraussetzung für selbstreguliertes Lernen). Hier spielt die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan eine bedeutende Rolle. Nach ihrer Theorie hängt die Motivation für ein bestimmtes Verhalten immer davon ab, inwieweit die drei psychologischen Grundbedürfnisse (die. sogenannten „basicneeds“) nach Autonomie, Kompetenzerleben und sozialer Eingebundenheit befriedigt werden können (Götz, 2011). Dieses Kapitel zeigt, dass an neuseeländischen Schulen alle diese Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Schüler/innen dürfen selbstständig entscheiden, an welchem Platz sie arbeiten, es gibt keine feste Sitzordnung. Die Anweisung der Lehrkraft „Ihr habt drei Minuten, euch zu organisieren“ fordert die Schüler/innen auf Eigenverantwortung zu übernehmen und liefert ihnen autonome Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die Aufforderung „Zeig mir, wie du warten kannst.“ gibt den Schüler/innen Gelegenheit selbst auszusuchen, für welche Handlungsweise sie sich entscheiden. All diese Punkte zeigen den Schüler/innen, dass sie frei entscheiden dürfen. Von zentraler Bedeutung ist, dass die Kinder erfahren, dass sie immer eine Wahl haben und lernen, gute Entscheidungen zu treffen.
Auch das Kompetenzerleben spielt eine große Rolle. Die Lehrkräfte fördern dies durch positives Feedback (vgl. oben) und klare, strukturierte Instruktionen. So bekommt ein Junge eine eng gefasste Aufgabe, mit einem Zeitrahmen, den er überblicken kann: Er muss fünf Fakten in sieben Minuten schaffen. Auch diese individuelle Unterstützung bei Schwierigkeiten (der Junge widmete sich nicht der Aufgabe, sondern baute ein Stift-Katapult) hilft Kompetenzerleben zu stärken.
Auf das dritte Grundbedürfnis, die soziale Eingebundenheit wird in neuseeländischen Schulen besonderer Wert gelegt. Der Montagmorgen startet mit einem Austausch der Schüler/innen untereinander in Vierergruppen und anschließend in großer Runde. Dabei erzählen sich die Kinder erst untereinander, was sie am Wochenende gemacht haben und der Fokus liegt auf dem „Zuhören“. Im Plenum nehmen die Kinder einen Perspektivenwechsel vor. Sie versetzen sich in die andere Person und geben wieder, wie diese ihr Wochenende verbracht hat. Somit rückt nicht das eigene Erleben und die Selbstdarstellung in den Vordergrund, sondern es wird eine Übung in Empathie. Auch das gemeinsame Lesen der Klasse im Chor schafft ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem man sich aufeinander einstellen muss, damit es funktioniert. Man versucht den. Wettstreit unter den Schüler und Schülerinnen zu vermeiden, Anstatt des sich Melden und dem damit verbundenen immer lauter werdenden Schnipsen wird der Finger auf die Nase gelegt.
Des Weiteren gibt es am Ende der Woche einen gemeinsamen Austausch in der Klasse. Dazu wurde eine „Celebration-and-Problem-Box“ eingeführt. Hier haben die Schüler/innen die Möglichkeit Zettel hineinzuwerfen, auf denen Dinge stehen, die sie im Laufe der Woche gefreut oder geärgert haben. Gemeinsam werden diese besprochen, Konflikte aus der Welt geschaffen und somit ein gutes Klassenklima gepflegt.
In Neuseeland ist Schulerfolg also die Fähigkeit sich selbst zu regulieren. Damit die Kinder gut lernen, sollen sie…
1. … sich über die Lernziele im Klaren sein.
2. … die Kriterien kennen, anhand derer sie beurteilen können, ob sie ihre Ziele erreicht haben.
3. … wissen, was sie bei Misserfolg tun können.
Dies zeigt sich auch darin, dass die Schüler/innen in Neuseeland kaum Fragen stellen wie „Wie ging das nochmal?“, „Bin ich fertig?“ oder „Was kann ich jetzt tun?“. Denn sie haben gelernt, sich selbst zu helfen.
Die Lehrkräfte stärken dabei die Motivation der Schüler/innen, indem sie ihnen klar machen, dass es darum geht, sich selbst und nicht andere zu übertreffen und Dinge für sich selbst zu tun. Eine gesunde Selbsterkenntnis wird von Anfang an geübt, indem Schüler/innen lernen ihre eigenen Arbeiten einzuschätzen bzw. zu bewerten.
Vergleicht man diese Ansätze mit den reformpädagogischen Ansätzen in Deutschland, bei denen die Kinder den Unterrichtsverlauf möglichst selbst gestalten, so fällt auf, dass man dies nicht mit dem Unterricht in Neuseeland vergleichen kann. Denn der Unterricht wird von den Lehrern weitgehend durchgeplant. Die Lehrkräfte geben präzise Zeitangaben, klare Instruktionen und deutliche Rückmeldungen, welche aber stets konstruktiv sind. Hier zeigen sich Parallelen zu der Hattie-Studie. Diese besagt, dass verschiedene Faktoren einen unterschiedlichen Einfluss auf den schulischen Lernerfolg haben. So zeigen „Feedback“, und „Direkte Instruktion“ hohe Effektstärken.
Und auch weitere Punkte, die weiter oben angesprochen wurden wie z.B. „die Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus“, „Klarheit der Lehrperson“,„Lehrer-Schüler-Beziehung“, „Selbstkonzept“ und „metakognitive Strategien“ haben einen hohen Effekt auf den Lernerfolg (Hattie, 2017).
Zum einen beschäftigt es sich mit der pädagogischen Verhaltensmodifikation, die Lenkung mit Wärme verbindet. Hasel beschreibt in einigen Beispielen, wie dieLehrkraft die Dynamik der Klasse steuern kann. Dazu gehört das Prinzip „Lob ist wirksamer als Strafe“ in Verbindung mit dem Aufzeigen des erwünschten, alternativen Verhaltens. So tadelt die Lehrkraft das Mädchen nicht, das während dem Beitrag eines Jungen redet, sondern sie schreibt den Namen, des Jungen an die Tafel in einen Stern, der aufmerksam zuhört und lobt währenddessen sein Verhalten. Das Mädchen, das sich fehlverhalten hat, wird erstens nicht beschämt und zweitens lernen alle anderen Mitschüler/innen, wie das richtige Verhalten auszusehen hat. Zusätzlich erfährt der Junge mit dem vorbildlichen Verhalten Stolz dafür, dass er autonom die richtige Entscheidung getroffen hat. Zudem wird auch seine Selbstkompetenz gestärkt. Eine aktuelle Studie von Caldarella und Kollegen der Birmingham Young University von 2020 zeigt, dass sich Kinder aus Klassen, in denen der Lehrer oder die Lehrerin öfter lobte, länger auf eine Aufgabe konzentrieren konnten (Röcker, 2020).
Ein wichtiges Thema, das in diesem Kapitel das Herzstück darstellt, ist das selbstgesteuerte bzw. das selbstregulierte Lernen. Der Lernende wird als „Manager des eigenen Lernprozesses“ gesehen. Hasel spricht in ihrem Buch von „LearnerAgency“. Sie beschreibt dies als den „Idealzustand, in dem ein Schüler sein Lernen selbst in die Hand nimmt“. Friedrich & Mandl (2006, nach Knowles, 1975) bezeichnen selbstreguliertes Lernen als ein „Prozess, in dem Individuen die Initiative ergreifen, um mit oder ohne Hilfe anderer ihren Lernbedarf festzustellen, ihre Lernziele zu formulieren, personale und materielle Lernressourcen zu ermitteln, angemessene Lernstrategien auszuwählen und umzusetzen sowie ihre Lernergebnisse zu beurteilen.“ Dabei handelt es sich um einen Kreislauf aus selbstreguliertem Lernen und Motivation (als Voraussetzung für selbstreguliertes Lernen). Hier spielt die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan eine bedeutende Rolle. Nach ihrer Theorie hängt die Motivation für ein bestimmtes Verhalten immer davon ab, inwieweit die drei psychologischen Grundbedürfnisse (die. sogenannten „basicneeds“) nach Autonomie, Kompetenzerleben und sozialer Eingebundenheit befriedigt werden können (Götz, 2011). Dieses Kapitel zeigt, dass an neuseeländischen Schulen alle diese Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Schüler/innen dürfen selbstständig entscheiden, an welchem Platz sie arbeiten, es gibt keine feste Sitzordnung. Die Anweisung der Lehrkraft „Ihr habt drei Minuten, euch zu organisieren“ fordert die Schüler/innen auf Eigenverantwortung zu übernehmen und liefert ihnen autonome Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die Aufforderung „Zeig mir, wie du warten kannst.“ gibt den Schüler/innen Gelegenheit selbst auszusuchen, für welche Handlungsweise sie sich entscheiden. All diese Punkte zeigen den Schüler/innen, dass sie frei entscheiden dürfen. Von zentraler Bedeutung ist, dass die Kinder erfahren, dass sie immer eine Wahl haben und lernen, gute Entscheidungen zu treffen.
Auch das Kompetenzerleben spielt eine große Rolle. Die Lehrkräfte fördern dies durch positives Feedback (vgl. oben) und klare, strukturierte Instruktionen. So bekommt ein Junge eine eng gefasste Aufgabe, mit einem Zeitrahmen, den er überblicken kann: Er muss fünf Fakten in sieben Minuten schaffen. Auch diese individuelle Unterstützung bei Schwierigkeiten (der Junge widmete sich nicht der Aufgabe, sondern baute ein Stift-Katapult) hilft Kompetenzerleben zu stärken.
Auf das dritte Grundbedürfnis, die soziale Eingebundenheit wird in neuseeländischen Schulen besonderer Wert gelegt. Der Montagmorgen startet mit einem Austausch der Schüler/innen untereinander in Vierergruppen und anschließend in großer Runde. Dabei erzählen sich die Kinder erst untereinander, was sie am Wochenende gemacht haben und der Fokus liegt auf dem „Zuhören“. Im Plenum nehmen die Kinder einen Perspektivenwechsel vor. Sie versetzen sich in die andere Person und geben wieder, wie diese ihr Wochenende verbracht hat. Somit rückt nicht das eigene Erleben und die Selbstdarstellung in den Vordergrund, sondern es wird eine Übung in Empathie. Auch das gemeinsame Lesen der Klasse im Chor schafft ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem man sich aufeinander einstellen muss, damit es funktioniert. Man versucht den. Wettstreit unter den Schüler und Schülerinnen zu vermeiden, Anstatt des sich Melden und dem damit verbundenen immer lauter werdenden Schnipsen wird der Finger auf die Nase gelegt.
Des Weiteren gibt es am Ende der Woche einen gemeinsamen Austausch in der Klasse. Dazu wurde eine „Celebration-and-Problem-Box“ eingeführt. Hier haben die Schüler/innen die Möglichkeit Zettel hineinzuwerfen, auf denen Dinge stehen, die sie im Laufe der Woche gefreut oder geärgert haben. Gemeinsam werden diese besprochen, Konflikte aus der Welt geschaffen und somit ein gutes Klassenklima gepflegt.
In Neuseeland ist Schulerfolg also die Fähigkeit sich selbst zu regulieren. Damit die Kinder gut lernen, sollen sie…
1. … sich über die Lernziele im Klaren sein.
2. … die Kriterien kennen, anhand derer sie beurteilen können, ob sie ihre Ziele erreicht haben.
3. … wissen, was sie bei Misserfolg tun können.
Dies zeigt sich auch darin, dass die Schüler/innen in Neuseeland kaum Fragen stellen wie „Wie ging das nochmal?“, „Bin ich fertig?“ oder „Was kann ich jetzt tun?“. Denn sie haben gelernt, sich selbst zu helfen.
Die Lehrkräfte stärken dabei die Motivation der Schüler/innen, indem sie ihnen klar machen, dass es darum geht, sich selbst und nicht andere zu übertreffen und Dinge für sich selbst zu tun. Eine gesunde Selbsterkenntnis wird von Anfang an geübt, indem Schüler/innen lernen ihre eigenen Arbeiten einzuschätzen bzw. zu bewerten.
Vergleicht man diese Ansätze mit den reformpädagogischen Ansätzen in Deutschland, bei denen die Kinder den Unterrichtsverlauf möglichst selbst gestalten, so fällt auf, dass man dies nicht mit dem Unterricht in Neuseeland vergleichen kann. Denn der Unterricht wird von den Lehrern weitgehend durchgeplant. Die Lehrkräfte geben präzise Zeitangaben, klare Instruktionen und deutliche Rückmeldungen, welche aber stets konstruktiv sind. Hier zeigen sich Parallelen zu der Hattie-Studie. Diese besagt, dass verschiedene Faktoren einen unterschiedlichen Einfluss auf den schulischen Lernerfolg haben. So zeigen „Feedback“, und „Direkte Instruktion“ hohe Effektstärken.
Und auch weitere Punkte, die weiter oben angesprochen wurden wie z.B. „die Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus“, „Klarheit der Lehrperson“,„Lehrer-Schüler-Beziehung“, „Selbstkonzept“ und „metakognitive Strategien“ haben einen hohen Effekt auf den Lernerfolg (Hattie, 2017).
"Learner Agency" wird oft auch als "Student Agency" bezeichnet. Dieses Video erklärt, was an der Maungaraki School in Neuseeland unter diesem Begriff verstanden wird Mehr Infos über die Schule findest du hier: Homepage der Mangauraki School |
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Weitere Anregungen, Diskussion, Reflexion ...
Idee, Tipps, Anregungen ...
- Während des Unterrichts einen Stern an die Tafel malen und den Namen eines Schülers oder Schülerin reinschreiben, der/die gut zuhört und/oder mitarbeitet. So setzt man als Lehrkraft ein Zeichen für Lob. Dies kann auch kurz kommentiert werden mit z.B. „Mila, ich sehe, wie aufmerksam du bist”. Ohne unaufmerksame Kinder zu tadeln, wird erwünschtes Verhalten in den Mittelpunkt gesetzt und wirkt so indirekt als positives Beispiel auf andere Kinder. Die Kinder lernen am besten direkt am Modell.
- Wenn ein Fehlverhalten direkt angesprochen wird, so sollte die Ansprache nicht herabweisend erfolgen, sondern positiv formuliert sein. Ein Beispiel, wenn ein Schüler oder eine Schülerin in der Schlange die Mitschüler/innen beiseiteschubst, könnte sein : „Zeig mir wie du warten kannst” anstatt „Sei nicht so rabiat”.
- Die Sozialform ändern durch klare Anweisungen und präzise Zeitangaben: „Euch bleiben zwei Minuten.", "Ich zähle von zehn runter. Bei eins sitzt ihr bitte hier vorne im Kreis. Zehn, neun, acht, ...”.
- Die Wochenenderlebnisse werden zunächst einem anderen Kind erzählt. Anschließend erzählt jedes Kind das Wochenenderlebnis des anderen Kindes im Gesprächskreis. So wird nicht nur das Zuhören geübt, sondern es kommen noch andere Aspekte wie die gegenseitige Wertschätzung, Gefühle wiedergeben können und Perspektivenwechsel hinzu.
- Die Klasse sollte sich als Gemeinschaft fühlen. Jedes einzelne Kind soll das Gefühl der Zusammengehörigkeit haben. Um dies zu erreichen, sollten viele Gelegenheiten genutzt werden, die Gemeinschaftserlebnisse erzeugen, wie z.B. Lesen der Klasse im Chor. Denn das funktioniert nur, wenn man sich aufeinander einstellt.
- Klatschen statt Schreien. Denn Zweites erhöht die Lautstärke nur noch mehr. Des Weiteren ist das Klatschen viel wirkungsvoller: denn um das Klatschen richtig nachmachen zu können, müssen die Kinder ruhig sein. Und sie können auch noch etwas über Rhythmus lernen.
- Statt Melden wird der Zeigefinger auf die Nase gelegt. Dadurch vermeidet man den Wettstreit, der zwischen den SuS entsteht , wenn sie auf sich aufmerksam machen wollen. Gleichzeitig sorgt man auch mehr für eine ruhige und entspannte Atmosphäre.
- Als Lehrkraft durch bestimmte Rituale oder Reize Aufmerksamkeit bekommen. Ein Beispiel wäre plötzliches Singen ohne Ankündigung. Die Kinder haben gelernt, dass es ein Zeichen dafür ist, in diesem Moment alles liegen zu lassen, den Mund zu schließen, die Hände in die Luft zu strecken und dabei die LK anzuschauen.
- Achtsamkeitsübungen in den Unterrichtsalltag einbauen. Konzentrationsübungen werden als ganzheitliche Erfahrung am eigenen Körper erfahren und Stillsitzen als ein Zustand der Versunkenheit tituliert. Nachdem die Schüler/innen aber eine Weile stillgesessen und konzentriert gearbeitet haben, sollten sie sich kurz körperlich betätigen, z.B. durch Bewegungspausen.
- Den Kindern eine Wahl geben, selbst zu entscheiden. Dabei sollen sie lernen und darauf vorbereitet werden gute Entscheidungen zu treffen, um auf ein Leben in Freiheit vorbereitet zu werden. Bei einer Unaufmerksamkeit eines Schülers oder Schülerin sollte dieser z.B. nicht getadelt werden, sondern es sollte durch einen positiven Impuls versucht werden das Kind zur Eigenverantwortung zu bewegen.
- Die SuS sollten sich beim Lernen selbst zu helfen wissen (Lerner Agency). Das sollte auch so geübt werden wie das Einmaleins. Als LK kann man immer wieder Tipps geben, wie z. B. „Lies die letzte Seite am besten noch einmal durch.", oder bei Konzentrationsschwäche könnte man sagen "Male dir ein Bild im Kopf." oder "Beweg dich kurz einmal, bevor du weitermachst”. Zur Unterstützung kann ein Merkzettel, der an der Klassenwand hängt, auf dem Impulsfragen stehen wie „Bin ich wirklich fertig? Habe ich alles kontrolliert? Kann ich stolz sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe?” helfen.
- Auch den individuellen Fortschritt eines jeden Schülers und Schülerin betrachten und ihnen beibringen, dass Sie Dinge für sich selbst tun. Dafür sollen die Schüler/innen ihre eigene Leistung einschätzen.
- Die Einführung einer „Celebration-and-Problem-Box": Die Schüler/innen schreiben alles auf, was sie im Laufe der Woche gefreut oder geärgert hat und stecken ihre Zettel in die Box. Am Ende der Schulwoche werden die Themen in der Gruppe thematisiert und den Konflikten nachgegangen.
Literatur, Links ...
Links:
Aufmerksamkeit:
Selbstregulation:
Learner Agency:
„Learner agency is embedded in The New Zealand Curriculum key competencies as “the capabilities that young people need for growing, working, and participating in their communities.”
Empathie:
Literatur:
Friedrich, H. F. (Hrsg.) & Mandl, H. (2006). Handbuch Lernstrategien. Göttingen: Hogrefe.
Götz, T. (2011). Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. Paderborn: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG.
Hattie, John A. C. (2017): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von «Visible learning for teachers» von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Röcker, A. (2020). Kinder, die öfter gelobt werden, arbeiten konzentrierter. Spektrum. https://www.spektrum.de/news/kinder-die-oefter-gelobt-werden-arbeiten-konzentrierter/1701752
Aufmerksamkeit:
Selbstregulation:
- Hessisches Kultusministerium
- Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (ab S.45)
Learner Agency:
„Learner agency is embedded in The New Zealand Curriculum key competencies as “the capabilities that young people need for growing, working, and participating in their communities.”
Empathie:
Literatur:
Friedrich, H. F. (Hrsg.) & Mandl, H. (2006). Handbuch Lernstrategien. Göttingen: Hogrefe.
Götz, T. (2011). Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. Paderborn: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG.
Hattie, John A. C. (2017): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von «Visible learning for teachers» von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Röcker, A. (2020). Kinder, die öfter gelobt werden, arbeiten konzentrierter. Spektrum. https://www.spektrum.de/news/kinder-die-oefter-gelobt-werden-arbeiten-konzentrierter/1701752