gestaltet von: Jasmina und Leonie
Abstract
LehrerInnen und SchülerInnen - deren Verhältnis zueinander kann so verschieden sein, wie sie selbst sind.
Verena Hasel vergleicht es mit einer Liebesbeziehung. Immer wieder stehen beiden Seiten unausgesprochene Annahmen über angeblich klare Tatsachen im Weg, die zu Schwierigkeiten führen. Kann es zwischen Lehrkräften und ihren SchülerInnen überhaupt ein Happy End geben oder ist ein spannungsgeladenes Verhältnis vorprogrammiert?
Neuseeland zeigt, dass es sehr wohl möglich ist. Wie in einer Beziehung ist es auch in der Schule von großer Relevanz, die gegenseitigen Erwartungen von LehrerInnen und SchülerInnen offen anzusprechen, zu klären und über den anderen Bescheid zu wissen. Dies nehmen sich, wie auch verschiedene Studien zeigen, neuseeländische Lehrkräfte sehr zu Herzen. Sie sind jederzeit bereit, sich und ihre Arbeitsweise zu ändern, wenn diese für die SchülerInnen ungünstig ist. Um auf mögliche Probleme oder Schwierigkeiten aufmerksam zu werden, hat Feedback einen hohen Stellenwert. Regelmäßig fordern die Lehrkräfte die Kinder auf, ihnen Rückmeldung zu geben, ob sie die Unterrichtsinhalte verstanden haben, was ihnen beim Lernen geholfen hat und welche Gegebenheiten eher störend waren. Neuseeländische LehrerInnen haben echtes Interesse an ihren SchülerInnen und setzen es sich als oberstes Ziel, ihren Unterricht ständig im Sinne der Kinder weiter zu verbessern. Sie wollen das Beste für die SchülerInnen und ihren Lernerfolg erreichen und sind daher bereit, an sich selbst zu arbeiten und Dinge zu verändern. Auch Lerntheorien und pädagogische Ansätze werden in Neuseeland stets reflektiert und nicht einfach stupide angewendet.
Diese bemerkenswerte Arbeitshaltung neuseeländischer Lehrkräfte gipfelt darin, dass sie dank ihrer Offenheit und ständigen Bereitschaft zu Veränderungen und Anpassungen selbst an sich und ihre Fähigkeiten glauben und davon überzeugt sind, bei den SchülerInnen etwas erreichen zu können. Diese Selbstwirksamkeitserwartung macht sie nicht nur zu besseren, sondern auch zu glücklicheren LehrerInnen. Ein Happy End nicht nur für sie selbst, sondern auch für die SchülerInnen.
Verena Hasel vergleicht es mit einer Liebesbeziehung. Immer wieder stehen beiden Seiten unausgesprochene Annahmen über angeblich klare Tatsachen im Weg, die zu Schwierigkeiten führen. Kann es zwischen Lehrkräften und ihren SchülerInnen überhaupt ein Happy End geben oder ist ein spannungsgeladenes Verhältnis vorprogrammiert?
Neuseeland zeigt, dass es sehr wohl möglich ist. Wie in einer Beziehung ist es auch in der Schule von großer Relevanz, die gegenseitigen Erwartungen von LehrerInnen und SchülerInnen offen anzusprechen, zu klären und über den anderen Bescheid zu wissen. Dies nehmen sich, wie auch verschiedene Studien zeigen, neuseeländische Lehrkräfte sehr zu Herzen. Sie sind jederzeit bereit, sich und ihre Arbeitsweise zu ändern, wenn diese für die SchülerInnen ungünstig ist. Um auf mögliche Probleme oder Schwierigkeiten aufmerksam zu werden, hat Feedback einen hohen Stellenwert. Regelmäßig fordern die Lehrkräfte die Kinder auf, ihnen Rückmeldung zu geben, ob sie die Unterrichtsinhalte verstanden haben, was ihnen beim Lernen geholfen hat und welche Gegebenheiten eher störend waren. Neuseeländische LehrerInnen haben echtes Interesse an ihren SchülerInnen und setzen es sich als oberstes Ziel, ihren Unterricht ständig im Sinne der Kinder weiter zu verbessern. Sie wollen das Beste für die SchülerInnen und ihren Lernerfolg erreichen und sind daher bereit, an sich selbst zu arbeiten und Dinge zu verändern. Auch Lerntheorien und pädagogische Ansätze werden in Neuseeland stets reflektiert und nicht einfach stupide angewendet.
Diese bemerkenswerte Arbeitshaltung neuseeländischer Lehrkräfte gipfelt darin, dass sie dank ihrer Offenheit und ständigen Bereitschaft zu Veränderungen und Anpassungen selbst an sich und ihre Fähigkeiten glauben und davon überzeugt sind, bei den SchülerInnen etwas erreichen zu können. Diese Selbstwirksamkeitserwartung macht sie nicht nur zu besseren, sondern auch zu glücklicheren LehrerInnen. Ein Happy End nicht nur für sie selbst, sondern auch für die SchülerInnen.
Zitate
- „Die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen ist Selbstregulation.” (S.170)
- „Damit ein Schüler aber weiß, warum er etwas macht, [...] braucht es einen Lehrer, der mit der nötigen Transparenz unterrichtet.” (S.170)
- „Sobald die Lehrer erfuhren, dass ihr Schüler über den Sinn und Zweck der Aufgabe rätselten, waren sie sehr bereit, ihre Arbeitsweise zu ändern.” (S.171 f.)
- „Ein Lehrer wird dann zum guten Lehrer, wenn er weiß, wie es seinen Schülern geht.” (S.172)
- „Wer glaubt, dass sich Kinder das, was sie brauchen, schon holen werden, läuft Gefahr, ihnen wichtige Anregungen zu versagen und versäumt es, sie an Neues heranzuführen.” (S.174)
- „Lieber das Gute loben, als das Schlechte zu kritisieren.” (S.175)
- „Der Glaube an sich selbst, der Pädagogen in Neuseeland vermittelt wird, macht sie nicht nur zu besseren, sondern auch zu glücklicheren Lehrern.” (S.175)
Pädagogische Reflexion
Die Haltung und Einstellung neuseeländischer Lehrkräfte ist besonders, besonders offen, besonders schülerorientiert und besonders wenig festgefahren. Die ständige Bereitschaft, sich als LehrerIn und den Unterricht im Sinne der SchülerInnen zu verändern, zeigt, dass es den Lehrkräften in Neuseeland vor allem auf das “Wie” ankommt, denn genau das ist der Kern von gutem Unterricht. Der Erziehungswissenschaftler und Pädagoge Klaus Zierer verweist auf die Ergebnisse der Hattie-Studie und zeigt daran auf, dass weder Fachkompetenz noch didaktische oder pädagogische Kompetenz allein positive Auswirkungen auf die SchülerInnen haben. Erstere hat laut Hattie sogar kaum bis gar keinen Einfluss auf die Leistungen der SchülerInnen. Vielmehr kommt es auf die Haltung der Lehrkraft an, die das Handeln bestimmen soll (vgl. Zierer). Eine Haltung, die sich frei macht von alten und gewohnten Mustern und auf die Kinder hört. Selbstverständlich ist es für eine(n) LehrerIn einfacher und bequemer, jedes Jahr aufs Neue die Unterrichtsinhalte gleich zu vermitteln und nichts zu verändern. Doch Klassen und SchülerInnen sind verschieden und brauchen einen individuell auf sie abgestimmten Unterricht. Schaut und hört man sich allerdings hierzulande etwas um, dann fällt auf, dass häufig der für die Lehrkraft einfache Weg gewählt wird, der allerdings wenig auf die SchülerInnen eingeht. Neuseeländische Lehrkräfte wollen dieser „Bequemlichkeitsfalle” entgehen und holen sich hierfür das Feedback der SchülerInnen.
In der Hattie-Studie ist nämlich eine der wichtigsten untersuchten Größen das Feedback. Es wirkt am besten, wenn es in beide Richtungen angewendet wird, einerseits als Feedback für die SchülerInnen, andererseits zur Beurteilung der Lehrkraft. Feedback ist laut Hattie eine zielgerichtete Information, die eine Lehrkraft vermittelt. Sie ist an eine Aktivität gekoppelt und somit eine Folge der Leistung, die die SchülerInnen erbringen (vgl. Hattie, 2015). Diese erhalten oft Feedback von der Lehrkraft, allerdings fehlen häufig Feed-up und Feed-forward in den Rückmeldungen. Demzufolge sollte ein wirkungsvolles Feedback folgende 3 Fragen beantworten:
Feed-up: Was ist mein angestrebtes Ziel? (z. B. Lernziele, die mir eine Richtung geben)
Feed-back: Wie weit bin ich von meinem Ziel entfernt? (Rückmeldung zum aktuellen Fortschritt)
Feed-forward: Was sind meine nächsten Schritte auf dem Weg zu meinem Ziel? Wozu befähigt mich das neu Gelernte?
Die richtige Einstellung macht den Beruf leichter. Die Lehrkraft kann nicht nur erfolgreicher unterrichten, wovon die SchülerInnen profitieren, sondern erlangt dadurch gleichzeitig eine Garantie für Zufriedenheit im Beruf. LehrerInnen weltweit könnten sich selbst das tägliche Unterrichten und den Umgang mit den verschiedenen SchülerInnen erleichtern, wenn sie sich ein Stück der neuseeländischen Haltung abschauen und für sich übernehmen: Offenheit und Bereitschaft für Veränderungen, Zugewandtheit gegenüber den SchülerInnen und das Bestreben, Schülerfeedback anzunehmen und umzusetzen.
In der Hattie-Studie ist nämlich eine der wichtigsten untersuchten Größen das Feedback. Es wirkt am besten, wenn es in beide Richtungen angewendet wird, einerseits als Feedback für die SchülerInnen, andererseits zur Beurteilung der Lehrkraft. Feedback ist laut Hattie eine zielgerichtete Information, die eine Lehrkraft vermittelt. Sie ist an eine Aktivität gekoppelt und somit eine Folge der Leistung, die die SchülerInnen erbringen (vgl. Hattie, 2015). Diese erhalten oft Feedback von der Lehrkraft, allerdings fehlen häufig Feed-up und Feed-forward in den Rückmeldungen. Demzufolge sollte ein wirkungsvolles Feedback folgende 3 Fragen beantworten:
Feed-up: Was ist mein angestrebtes Ziel? (z. B. Lernziele, die mir eine Richtung geben)
Feed-back: Wie weit bin ich von meinem Ziel entfernt? (Rückmeldung zum aktuellen Fortschritt)
Feed-forward: Was sind meine nächsten Schritte auf dem Weg zu meinem Ziel? Wozu befähigt mich das neu Gelernte?
Die richtige Einstellung macht den Beruf leichter. Die Lehrkraft kann nicht nur erfolgreicher unterrichten, wovon die SchülerInnen profitieren, sondern erlangt dadurch gleichzeitig eine Garantie für Zufriedenheit im Beruf. LehrerInnen weltweit könnten sich selbst das tägliche Unterrichten und den Umgang mit den verschiedenen SchülerInnen erleichtern, wenn sie sich ein Stück der neuseeländischen Haltung abschauen und für sich übernehmen: Offenheit und Bereitschaft für Veränderungen, Zugewandtheit gegenüber den SchülerInnen und das Bestreben, Schülerfeedback anzunehmen und umzusetzen.
Weitere Anregungen, Diskussion, Reflexion ...
Idee, Tipps, Anregungen ...
- Im Unterricht regelmäßig hinterfragen und überprüfen, ob SchülerInnen der Sinn der Unterrichtsinhalte klar ist (z.B. klären, weshalb Thema Relevanz für das eigene Leben hat, wann und wo es angewendet werden kann usw.)
- SchülerInnen konkret loben → keine leeren und allgemeinen Floskeln, sondern explizit das ansprechen, was Kinder gut gemacht haben (Lob wird dadurch zu etwas Individuellem)
- Feedback von den SchülerInnen einfordern (am besten jeweils am Ende der Unterrichtsstunde), z.B. mit Fragebogen, Feedbackkartenhttps://www.auer-verlag.de/09144-reflexions-und-feedbackkarten-fuer-die-grundschule.htmlle · Auer Verlag (auer-verlag.de)
- Feedback zum eigenen Unterricht von KollegInnen einholen (gegenseitige Besuche und Beobachtungen im Unterricht)
- Methoden für inhaltliches Unterrichtsfeedback: z.B. Lapbook, Lerntandem, Wochenplan oder Lernfeedbackhttps://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Kategorie:Methoden
- Für die eigene Gesundheit als Lehrkraft sorgen: Blick auf das Lenken, was man bei den SchülerInnen erreichen kann und sich darauf konzentrieren
- Positive Pädagogik im Unterricht mit Einführung des Schulfachs „Glück“https://eduki.com/de/material/127161/praktische-uebungen-schulfach-glueck
Literatur, Links ...
Hattie, J. (2015). Lernen sichtbar machen. (W. Beywl & K. Zierer, Hrsg.) (3., erweiterte Auflage mit Index und Glossar.). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
ISB Bayern: der Nutzen von Schüler-Feedback:
https://www.isb.bayern.de/download/19448/nutzen.pdf
Klaus Zierer - Wodurch zeichnet sich ein guter Lehrer aus?
https://odiv.de/cms/wp-content/uploads/2017/04/Klaus-Zierer-%E2%80%93-Wodurch-zeichnet-sich-ein-erfolgreicher-Lehrer-aus.pdf
Literaturtipp zum Thema Haltung von Lehrkräften: . Professionelle pädagogische Haltung von Christina Schwer / Claudia Solzbacher (Hg.), erschienen im Klinkhardt-Verlag 2014.
https://www.nifbe.de/infoservice/buchtipps/635-haltung-mythos-oder-kern-der-paedagogischen-arbeitn Arbeit? (nifbe.de)
Weitere Anregungen und Umsetzungsmöglichkeiten zum Thema Feedback:
https://www.meinunterricht.de/blog/feedback-methoden-unterricht-schule/#
Beispiel, was man als Lehrkraft mit der richtigen Haltung und Einstellung bei den SchülerInnen bewegen und erreichen kann:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=4p5286T_kn0&feature=emb_logo WATCH!! - YouTube